NEP

Netzentwicklungsplan

Gemäß § 15a des Energiewirtschaftsgesetzes veröffentlichen die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) in enger Abstimmung mit der Bundesnetzagentur (BNetzA) seit April 2012 einen Netzentwicklungsplan Gas. Seit 2016 wird der Netzentwicklungsplan im zweijährigen Turnus überarbeitet und in jedem geraden Jahr veröffentlicht. 

Der Netzentwicklungsplan enthält alle wirksamen Maßnahmen zur Optimierung, Verstärkung und zum bedarfsgerechten Ausbau des Netzes sowie zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit, die in den nächsten zehn Jahren netztechnisch für einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb erforderlich sind. Insbesondere zeigt der Netzentwicklungsplan den Umsetzungszeitplan der Netzausbaumaßnahmen, welche in den nächsten drei Jahren durchgeführt werden müssen.  

Daneben arbeitet GRTgaz Deutschlandaktiv am europäischen 10-Year-Network-Development-Plan (TYNDP) der ENTSO-G mit.

INCREMENTAL CAPACITY

Neue Gebühr für Incremental Capacity ab Zyklus 2023-2025

Ab dem Incremental Capacity-Zyklus 2023 - 2025 erheben die Fernleitungsnetzbetreiber erstmalig für ihre Tätigkeiten, welche auf die Übermittlung von unverbindlichen Marktnachfragen zurückgehen, eine Gebühr nach Art. 26 (11) Verordnung (EU) 2017/459 (NC CAM) in Höhe von 30.000€ je Marktgebietsgrenze, Anfrageart (neu zu schaffende Kapazität oder aufzuwertende Kapazität) und Flussrichtung. Die Gebühr wird auch in Rechnung gestellt, wenn die Übermittlung der unverbindlichen Marktnachfrage nicht durch den Anfragenden selbst, sondern durch Dritte (bspw. durch einen angrenzenden ausländischen Fernleitungsnetzbetreiber) an die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber erfolgt (vgl. Ziffer 37 BK9-22/042).

Die Genehmigung durch die Bundesnetzagentur sowie detaillierte Informationen sind dem Beschluss BK9-22/042 zu entnehmen bzw. hier zu finden.

INCREMENTAL CAPACITY

Verfahren für neu zu schaffende Kapazität

Gemäß Kapitel V der EU-Verordnung 2017/459 (NC CAM) beginnt mit Beendigung der Jahresauktion in jedem ungeraden Jahr ein Verfahren für neu zu schaffende Kapazitäten an den Kopplungspunkten im Anwendungsbereich des NC CAM. Während einer achtwöchigen Frist können Netznutzer Anfragen an neu zu schaffender Kapazität unverbindlich bei der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. (FNB Gas) unter www.fnb-gas-capacity.de abgeben. Anfragen nach neu zu schaffender Kapazität am VIP France-Germany sind also nicht an GRTgaz Deutschland, sondern an den FNB-Gas zu richten. Alle Anfragen werden über den FNB Gas zentral gesammelt und an die betroffenen FNBs weitergeleitet. 

Anschließend erfolgt eine Bewertung der Anfragen in einer Marktnachfrageanalyse. Die Erkenntnisse werden im Nachfragebericht veröffentlicht. Sollte sich ein Bedarf an neu zu schaffender Kapazität ergeben, erstellen die FNBs einen Entwurf für den Projektvorschlag, welcher konsultiert und später von der Regulierungsbehörde bestätigt wird. Die neu zu schaffenden Kapazitäten werden in der nächst möglichen Jahresauktion angeboten und können verbindlich für die Zukunft gebucht werden. Nur wenn aufgrund der Buchungssituation der dazugehörige Wirtschaftlichkeitstest für das Projekt positiv ausfällt, werden die Kapazitäten dem Buchenden verbindlich zugeordnet und werden in der Netzplanung der FNBs berücksichtigt.

REVERSE FLOW

Ankündigung der erstmaligen Lieferungen physische Flüsse von Frankreich nach Deutschland

Ab dem 13. Oktober 2022 ist es nun möglich, Gas von Frankreich nach Deutschland zu transportieren.

Angesichts einer noch nie dagewesenen Situation der Energiesicherheit in Europa und im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine ist die europäische Solidarität von entscheidender Bedeutung. Frankreich hat kürzlich seine Solidarität mit Deutschland und sein Engagement für die Energiesicherheit in Europa unter Beweis gestellt, indem es die Umkehrung der Gasflüsse in Obergailbach ermöglicht hat, um den Transport von Frankreich nach Deutschland zu fördern.

Zuvor war es an diesem Grenzübergangspunkt nur möglich, Gas durch die Leitung von Deutschland nach Frankreich zu transportieren. Aufgrund der kürzlichen Konsultationen der CRE wurde GRTgaz jedoch die Genehmigung erteilt, technische Anpassungen an der Leitung vorzunehmen, damit das Gas in umgekehrter Richtung fließen kann. Die Anpassungen ermöglichen nicht nur den Transport von Frankreich nach Deutschland, sondern auch in die Richtung von Deutschland nach Frankreich.

In Deutschland sichert GRTgaz Deutschland die Energieverfügbarkeit durch die Übernahme von Gaskapazitäten am Grenzübergangspunkt Medelsheim aus dem französischen Marktgebiet PEG. Die Tageskapazität wird als gebündeltes Produkt mit einem maximalen Betrag von bis zu 4 GWh/h vermarktet.

MEGAL Rimpar Verdichterstation und GDRM-Anlage

Zur Erhöhung der Überspeisemöglichkeiten von der MEGAL in Richtung Norden für die L-H-Gas Umstellungsbereiche  wird die GDRM-Anlage für die Überspeisung von Gasmengen von der MEGAL in Richtung Sannerz erweitert. Außerdem ist der Neubau einer Verdichterstation geplant. Hierbei werden 3 neuen Turbinen und Gasverdichter installiert, die die bestmöglichen Umweltschutzanforderungen erreichen werden. 

Das Budget beträgt für die gesamte Investition 196 Mio. €. 

Die Inbetriebnahme der neuen GDRM-Anlagen soll 2020 stattfinden. Die Transportsbereitschaft der neuen Verdichterstation ist für 2023 vorgesehen.